Breisgau-Brevet I

Start: Samstag, 13.04.2024
Länge: 201 km
Höhendifferenz: ca. 2200 Hm
Maximalzeit: 13,5 h
maximale Teilnehmerzahl: 65
Beleuchtung nach StVO wird empfohlen

Streckencharakter

Ein wenig Schwarzwald, ein bisschen Freiamt, ein Hauch Ortenau, ein kräftiger Schuss Kaiserstuhl, reichlich Rheinebene und zum Schluss das vielleicht schon blühende Markgräflerland – dies ist der abwechslungsreiche und in seiner Gegensätzlichkeit durchaus reizvolle Landschaftsmix dieses Brevets. Von allem ein wenig, um möglichst viel von der Vielfalt des Breisgaus und den angrenzenden Landschaften zu zeigen, ohne so früh im Jahr zum Einrollen in die Saison zu sehr in „die Höhe“ zu gehen oder die Eindrücke in eine einzelne dieser Landschaften zu vertiefen. Wobei „vertiefen“ in dem Zusammenhang überhaupt nicht das richtige Wort ist…

Nach den durchaus ernst zu nehmenden teils steilen Anstiegen und Abfahrten im Schwarzwald und der Vorbergzone genießen wir die Hügel und die zu dieser Zeit wohltuende Wärme der Weinberge im Kaiserstuhl, kurbeln nach Süden ganz flach längs durch die Rheinebene und treten von Kandern aus an den Abhängen des Schwarzwalds entlang durchs Markgräflerland immer hüglig die Rückfahrt nach Freiburg an. Die Hügel des Markgräflerlands sind in der Summe gar nicht so ohne und es empfiehlt sich, sich für die Rückfahrt ein paar Körner aufzuheben.

Streckenbeschreibung

Von Freiburg aus fahren wir in östlicher Richtung auf den Schwarzwald zu. Das liebliche Ibental mit seinem steilen Schlussanstieg hinauf nach St. Peter ist ein erster landschaftlicher Höhepunkt, der von der touristischen, eher flach ansteigenden Panoramastraße zwischen St. Peter und St. Märgen abgelöst wird. Keine Angst – so früh im Jahr, so früh am Morgen halten sich die Touristenströme und Blechlawinen zwischen den typischen und viel fotografierten Doppeltürmen der Kirchen von St. Peter und St. Märgen ganz sicher noch in erträglichen Grenzen.

Dann stürzen wir hinab ins düstere, dunkle und kalte „Hexenloch“ – in der Hoffnung, dass auch dort unten, wo die Frühjahrssonne höchstens mal kurz drüberstreift, endlich die letzten Schneereste verschwunden sind. Die Hexenlochmühle mit den markanten Doppel-Wasserrädern ist wohl auch auf Hunderttausenden von Postkarten und Bildern verewigt. Vermutlich wird die Anzahl durch unser Brevet noch etwas gesteigert. Das folgende Sträßchen durchs enge Wildgutachtal ist weniger bekannt, gehört aber zu den absoluten Highlights im Südschwarzwald; dann geht's weiter abwärts durchs weite Simonswälder Tal. Der knackige 17%er, der uns aus dem Elztal auf die Gscheid führt, dürfte für so einige Fahrer die Herausforderung des Tages darstellen bevor wir nach der ebenso steilen Abfahrt wieder moderat und ganz human ansteigend zur Hochfläche von Freiamt kurbeln.

Jetzt reicht es aber erst mal mit den Bergen, wir haben die Höhen fürs Erste hinter uns gelassen und fahren auf kleinen Straßen wieder ganz flach Richtung Kaiserstuhl. Wyhl - dass uns hier nicht ein Atomkraftwerk im Wege steht, verdanken wir nur dem massiven Widerstand der einheimischen Bevölkerung - kaum mehr etwas erinnert in dem beschaulichen Dorf daran, dass sich hier einst Bauern gemeinsam mit Studenten Straßenschlachten mit der Staatsgewalt geliefert haben...

Auf einem kleinen Wirtschaftsweg schnuppern wir nach Bickensohl mitten in die Weinberge hinein. Sind wir nicht eben noch in den kühlen Schluchten des Wildgutachtals, im tiefsten Schwarzwald mit den so typischen Höfen gewesen, haben wir nicht eben fast noch Reste von Eiszapfen an den Felswänden gesehen? Hier in den Weinbergen und Rebenhängen rund um Ihringen, das heftig darum streitet, als wärmster Ort Deutschlands zu gelten, ist von Schwarzwald nicht mehr die geringste Spur, der Kontrast könnte kaum größer sein.

Nun kurbeln wir nach Süden, bretteben längs durch die Rheinebene, so lange, bis wir wieder nach ein paar Steigungen lechzen und endlich nach Osten zum Wendepunkt Kandern abbiegen. Dort empfiehlt sich eine gute Pause, da es nun an den Abhängen des Schwarzwalds und im Markgräflerland immer hüglig und anstrengend bleiben wird, bis wir wieder in Freiburg ankommen. Die hüglige Vorbergzone der „Toskana Deutschlands“ mit seinen blühenden Kirschbäumen gehört zu den schönsten Landschaften im Frühling. Es geht am Schloß Bürgeln vorbei durchs provinziell-mondäne Badenweiler zur Faust-Stadt Staufen, dessen historische Altstadt langsam auseinanderzubrechen droht – Staufen hebt sich – hervorgerufen durch eine Geothermie-Bohrung unaufhaltsam von Monat zu Monat weiter an…

Der letzte Anstieg Richtung Bollschweil und Wittnau bringt uns zurück ins flache Dreisamtal, der Saisonauftakt wäre geschafft und wir können uns auf die noch ausstehenden Herausforderungen dieses Jahres freuen…

Streckenänderungen vorbehalten.