Das Belchen-System

Autor
Ingbert Gerngroß
Datum
13.07.2015

La Goule! Der landschaftliche Höhepunkt der Tour Belchen Satt. Lange haben wir diesem Highlight entgegen gefiebert. Schon am Vorabend, bei der Lagebesprechung mit Urban und Walter im Augustiner. Die Streckensperrung sollte doch nur bis Ende Juni dauern. Ob die Durchfahrt wohl schon wieder frei ist? Walter hatte extra in Le Noirmont angerufen: Akkurat heute sollte sie geteert werden (richtig). Dann ist die Brücke hoffentlich nicht mehr gesperrt (falsch) oder zumindest die Sperrung leichter umgehbar als bisher (richtig). Schön soll sie sein, sehr schön, einer der schönsten, wenn nicht gar wirklich der schönste Anstieg der Tour. Belchen satt 2015Ein Sturzflug hinab in die dunkle und schattige Schlucht der Doubs, aus den Höhen des Jura hinunter zum hier noch schmalen Fluss, den wir von dem vor kurzem gefahrenen 600km Brevet zur Genüge kennen. Ein kleiner Ort, ach was, drei, vier Häuser nur, eine Auberge auf Schweizer und eine kleine Kapelle auf französischer Seite, um einen Gebirgsbach herum drapiert. Danach schwinge man sich, wie ein Adler, oder war es der Phönix, wieder aus den Tiefen der Schlucht empor. Der Jura sei danach endgültig überwunden, es folge nur noch ein Transferstück zu den Vogesen, die ja bekanntlich im Vergleich zum Jura, brevettechnisch gesehen, nur noch ein Kinderspiel sind.

Ich aber fliege nicht, fahre nicht mal, ich schiebe! Ob es die Hitze (knapp unter 40°C tagsüber) war? Die bisher absolvierten Höhenmeter oder Kilometer? Die lange Nacht, die wir komplett durchgeradelt sind? Oder ist der Buckel mit seinen 19% über 400 Hm doch einfach nur hammerhart? Mir wird auf einen Schlag klar, wieso Walter sich gestern Abend noch nach meinem Schuhmodel erkundigt hat.

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