Von Sonnenbrillen, Lockerungsübungen und anderem Unfug

Autor
viavelo
Datum
16.04.2015

Von Bédoin aus führt die Straße ein gutes Stück leicht ansteigend nach Osten. Dann macht sie am Rande der kahlen Weinfelder einen Knick nach links und der Mont Ventoux tut sich über dem Lenker auf. Jetzt bleibt noch etwas Luft zum Stöhnen, bevor der Asphalt unter den Rädern mehr und mehr kippt und der Berg einem gleichermaßen entgegenfällt. Unser Ziel liegt am Ende dieser Straße, die fast ohne Verschnaufpause von 300 auf 1900 Meter führt. Es kann uns niemand vorwerfen, dass wir nicht nach Höherem strebten.

BRM600 2015Schon zu allen Zeiten war es ein Wagnis, zur Unzeit die Herde zu verlassen. Und so bleibt uns, mit einem Bruchteil dessen ausgestattet, was die menschliche Zivilisation hervorgebracht hat, um sich vor den winterlichen Wettergewalten zu schützen, für unser  Vorhaben nichts anderes übrig, als mit Bedacht zu packen und ansonsten elektrisiert die diversen Farbspiele der westeuropäischen Wetterkarte zu verfolgen, hoffend, dass das Unternehmen einen strahlenden Ausgang nehmen würde. Danach ist alles verziehen. Aber wehe, wenn nicht! Dank der ausufernden psychologischen Kompetenz der kritischen Allgemeinheit findet sich immer eine Schublade, in der man landet - und sei es nur die der kontextabhängigen Intelligenzminderung.

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