Spielverderber

Autor
viavelo
Datum
12.06.2013

Das Brett, auf dem ich mich rücklings ausgestreckt habe, misst ungefähr zwei Handbreit, und allzu sehr darf ich mich nicht bewegen, um nicht runterzurollen. Erstes Tageslicht schimmert milchglasfarben durch den Frühnebel. Allein in dieser einsamen Bushaltestelle nehme ich all das nur am Rande wahr, die Augen sind geschlossen. Eben habe ich mir von einem Kollegen noch ein entzündungshemmendes Medikament erbeten - der Rückgriff auf die Trickkiste der Pharmaindustrie scheint mir die einzige Möglichkeit, um diesem Niemandsland per Rad zu entrinnen. Und nun balanciere ich, BRM600 2013eingehüllt in Fleecedecke und Biwaksack, auf der viel zu schmalen Sitzbank in der Hoffnung, dass die Tablette wirkt. Ich dämmere vor mich hin und genieße diese Schwerelosigkeit im Grenzbereich von Wirklichkeit und Traum. Oder wäre Alptraum die bessere Wortwahl?

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